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Rettet die TrinitronsEine Aktion der Tierschutzvereinigung "Pro Trinitron e. V."Fast unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich in Japan ein Umweltskandal ab. Monat für Monat tötet die japanische Monitorindustrie Milliarden kleiner Trinitrons, um aus ihnen Monitore für Computer herzustellen.Ins Visier der Monitorhersteller gerieten die Trinitrons wegen ihrer Haut, genauer wegen der drei farbigen Streifen, die die Trinitrons zieren. Diese Streifen in den Grundfarben rot, grün und blau brachte einen japanischen Monitorhersteller auf einen fatalen Gedanken. Er ersetzte die Lochmasken in seinen Monitoren durch Trinitrons. Da Trinitrons nur etwa 0.31 mm groß werden, müssen Millionen von Trinitrons für einen einzigen Monitor sterben. Um die Bildqualität zu erhöhen, sind die Monitorhersteller in den letzten Jahren dazu übergegangen, auch Jungtiere ab einer Größe von etwa 0.25 mm zu verwenden. Für einem einzigen 20" Monitor aus 0.26 mm Trinitrons müssen ungefähr 1.63 Millionen dieser putzigen kleinen Tierchen ihr Leben lassen. Aufgrund der massive Verfolgung durch die Monitorhersteller sind die Populationen zum Teil so stark dezimiert, dass um das Überleben dieser Tierart gefürchtet werden muß. In den Hauptfanggebieten sind die Bestände bereits so stark zurückgegangen, daß eine natürliche Regeneration nicht mehr stattfinden kann. Ziel unserer Aktion ist es, die Massenvernichtung der Trinitrons zu beenden und damit ein Überleben dieser interessanten Tierart zu ermöglichen. Wir fordern:
Trinitrons -- vom Aussterben bedrohtDie Trinitrons gehören vermutlich zum Stamm der Ciliata (Wimpertierchen). Die genaue Einordnung ins Linné'sche System steht noch aus, da die wissenschaftliche Erforschung der Trinitrons noch am Anfang steht. Sie werden ausgewachsen bis zu etwa 0.35mm groß. Trinitrons leben in stehendem Süßwasser und ernähren sich hauptsächlich von Algen und anderem pflanzlichen Plankton. Charakteristisch sind die Streifen, in den drei Grundfarben rot, grün und blau, die sich fast über die gesammte Körperlänge erstrecken.
Mikroskopische Aufnahme von Trinitrons in Dunkelfeldbeleuchtung,
Vergrößerung 100x. Sehr schön kann man die 3 farbigen Streifen sehen.
Die fadenförmigen Strukturen am oberen Bildrand sind Algen, von denen
sich die Trinitrons ernähren. Im unteren rechten Teil des Bildes sind
zwei "verliebte" Trinitrons zu sehen. Auch bei Trinitrons gibt es
geschlechtliche Vorgänge, bei denen die Tiere vorübergehend
verschmelzen. Durch ausgedehntes "Paarschwimmen" bringen sich die
Trinitrons vor der Verschmelzung in den gleichen Rhythmus.
Mikroskopische Aufnahme eines Trinitrons im Phasenkontrastmikroskop.
Vergrößerung 200x. Bei dieser Beleuchtungsart sind die farbigen
Streifen nur schwach zu erkennen, aber die Struktur des Trinitrons
tritt klar hervor. Die Braunalgen im rechten Bildteil gehören
ebenfalls zur Nahrungsgrundlage der Trinitrons.
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M G Berberich · berberic@fmi.uni-passau.de · 1995-10-14 |